Indianische oder Natürliche Reitweise

Freies Reiten
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Die Indianische Reitweise ist mehr als nur eine Art zu reiten. Es ist eine Lebenseinstellung, geprägt vom Respekt gegenüber unserer Erde und der Schöpfung. Die Anhänger dieser Reitweise nehmen sich ein Vorbild an den Naturvölkern dieser Erde, die sich nicht als Krone, sondern als Teil der Schöpfung sehen und sich mit allem verbunden fühlen.

Auch in ihrem Pferd sehen sie einen gleichberechtigten Partner, der ihnen hilft zu einer ursprünglicheren und natürlicheren Lebensweise zurückzufinden. Sie sehen in ihm ebenso einen Spiegel, der ihnen ihre menschlichen Schwächen aufzeigt und ihnen so dabei hilft ein besserer Mensch zu werden.

Besonderen Wert wird auf die gewaltfreie Ausbildung sowie die Kommunikation mit dem Pferd gelegt. Gerte und Sporen werden üblicherweise abgelehnt und die Ausbildung der Reiter beginnt nicht, wie so oft üblich, auf dem Pferd, sondern am Boden.

Erst wenn der Mensch gelernt hat mit dem Pferd zu kommunizieren, wenn er als Führungspersönlichkeit und Vertrauensperson gleichermaßen akzeptiert wird, hat er es verdient sich auf das Pferd zu setzen. Ob er dann mit oder ohne Sattel reitet bleibt seinem Geschmack überlassen. Allerdings wird er auf ein Gebiss im Maul des Pferdes verzichten, denn geritten wird grundsätzlich gebisslos - meist mit einem Schnurhalfter, dem sogenannten Bändele, aber auch mit anderen Gebissloszäumungen oder mit Halsring.

Sportlichen Ehrgeiz haben die Anhänger dieser Reitweise nicht. Ihnen geht es vielmehr um einen Ausgleich zum Alltagsstress, um eine harmonische Beziehung zu ihrem Pferd, um das gemeinsame Naturerlebnis und natürliche Spiritualität.

 

Aber Achtung!!! 

Reiten ist eigentlich nicht natürlich. Daher kann jede Reitweise auch nur in gewissem Maße natürlich sein. Das Pferd ist zwar bedingt zum Tragen von Lasten geeignet, muss aber so trainiert werden, dass  es die Muskeln aufbaut die es als Reittier benötigt. Es würde deinem Pferd langfristig schaden, wenn es dich mit durchgedrücktem Rücken und hocherhobenen Kopf trägt. Wenn dein Trainer eine solche Haltung  toleriert: Finger weg! Es ist zwar eine natürliche Haltung, aber eine, die das Pferd nur im Erregungszustand annimmt. Außerdem sitzt in der Natur auch kein Reiter obendrauf.

Die Dehnungshaltung muss also auch in den "natürlichen Reitweisen" erreicht werden. Wenn du dich für diese Reitweise entscheidest, solltest du unbedingt darauf achten, dass dein Lehrer, trotz aller Liebe zur Natürlichkeit, Wert auf die Gymnastizierung eines Pferdes legt. Und übrigens, die Dehnungshaltung ist auch eine natürliche Haltung, eine Entspannungshaltung nämlich. Nur muss das Pferd seine innere Ruhe und sein Gleichgewicht unter dem Reiter erst wieder finden. Und das dauert halt eine Weile.

 

Disziplinen: Keine

Besondere Merkmale: Naturverbundenheit, Natural Horsemenship, häufig vegetarische oder zumindest biologische, nachhaltige Lebensweise

Typische Rassen: Die Rasse ist egal, es geht immer um das Lebewesen

Ausrüstung: Gebisslose Zäumung, Halsring, ohne Sattel, Reitpad, baumlose Sättel oder Westernsättel


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Kommentare: 2
  • #1

    Bele (Freitag, 18 März 2016 14:06)

    Ohne Sattel reiten ist toll!!!

  • #2

    Mimi (Donnerstag, 19 Mai 2016 20:02)

    Ich liebe es auch ohne sattel zu reiten ,aber schon wäre es, für Anfänger erklärt zu bekommen, worauf man achten muss oder so....

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