Martingal

Anmerkung: Hilfszügel ersetzen die Reitausbildung nicht und können diese auch nicht verkürzen. Sie können deinem Pferd und dir eine vorübergehende Hilfestellung bieten, wenn sie korrekt verschnallt werden. Den Dauergebrauch solltest du aber unbedingt ablehnen.

Das Martingal ist ein Hilfszügel. Auch wenn der Begriff Martingal den meisten Reitern bekannt ist, wissen die wenigsten, dass es zwei verschiedene Typen gibt. Diese bezeichnet man als

• Feststehendes Martingal und 
• Gleitendes Ringmartingal

Das das Feststehende bei uns eher unbekannt ist, liegt vermutlich daran, dass im deutschsprachigen Raum in der Regel kaum benutzt wird.

Das Feststehende Martingal ist ein Lederzügel, der vom Bauchgurt zum Nasenriemen des Reithalfters führt. Es wird so lang geschnallt, dass das Pferd seinen Kopf nur bis kurz vor die Waagerechte nehmen kann. Beim Westernreiten nennt man es Tie Down. Das feststehende Martingal sollte, wenn überhaupt, nur ganz kurze Zeit benutzt werden. Bei Pferden, die gegen den Zügel gehen, verspricht es nämlich keine Besserung, sondern stärkt die unerwünschte Unterhalsmuskulatur.

Das Gleitende Ringmartingal ist ein Riemen, der vom Bauchgurt durch einen Halsriemen oder durch ein Vorderzeug läuft, sich teilt und mit zwei Ringen an den Zügeln befestigt wird. Durch die Ringe kann das Martingal am Zügel entlanggleiten. Das korrekt verschnallte Martingal verhindert ein Kopfschlagen des Pferdes und wird daher gerne in Spring- und Geländeprüfungen benutzt.

Das Martingal muss mindestens so lang verschnallt werden, dass der Zügel eine gerade ungebrochene Linie bildet, wenn das Pferd in seiner natürlichen Aufrichtung am Zügel steht. Es darf nie so kurz geschnallt werden, dass es den Zügel nach unten "knickt", da dann die Zügeleinwirkung verfälscht wird und das Pferd noch mehr gegen die hand geht, also den Kopf nach oben reisst.

Achtung: Das Martingal darf nur im Trensenzügel eingeschnallt werden, niemals im Pelham- oder Kandarenzügel und auch nie in Verbindung mit einer mechanischen Hackamore!